Den Satz kennt ihr gut, oder? Ich zumindest habe ihn durchaus schon in meinem Leben gehört und trotzdem sitze ich jetzt hier und will mit euch unverblümt über Geld sprechen. Denn reden wir mal nicht um den heißen Brei herum - spätestens seit Corona sind mehr von uns als uns lieb sein kann geldliche Sorgen bekannt. Kurzarbeit, teilweise auf null Stunden reduziert, unbezahlte Überstunden, während geschlossener Kitas und Schulen, weswegen andere "Babysitter" bezahlt werden mussten. Teures Homeoffice; teure Einkäufe.
Die Liste ließe sich doch beliebig weiter fortsetzen, wieso das Geld plötzlich nicht mehr so da war wie zuvor. Und wir uns plötzlich unsere Großeltern im Ohr hatten, die von den leeren Regalen nach dem Krieg und dem mühsamen abwägen erzählten, was man sich jetzt leisten kann und was nicht.
Uns ging es zumindest so.
Mein Mann verdient keine Unsummen, doch es reicht. Es reicht für die Miete, für die Kinder, für ein Auto und für sogar gelegentliches Sparen oder einen Ausflug. Sogar einmal in Jahr ein billigerer Urlaub bei meiner Familie ist durchaus drin. Wir kommen über die Runden - wie man so schön sagt.
Tja...und dann kam die Nachricht von einer ungeplanten dritten Schwangerschaft. Uff...dann kam auch noch Corona und die Runterstufung auf weniger Stunden = weniger Lohn. Die Große geht dies Jahr in die Schule, neue Babysachen müssen angeschafft werden, weil wir natürlich alles losgeworden sind von den zwei Großen, und Lebensmittel waren in der "heißen Phase" teurer als normal. Und das alles mit weniger Gehalt vom Alleinverdiener. Teilweise bis zu 500 Euro weniger in der Haushaltskasse bei so vielen Ausgaben, die man nicht aufschieben kann.
Also? Was haben wir getan?
Starbucks gestrichen? Urlaubskasse geplündert? Eine Bank überfallen?
Ich wünschte, es wäre so einfach gewesen. Doch wir lebten bereits sehr simple, kauften No - Names, verzichteten auf viele Dinge und sparten uns das Sparen vom Mund ab. Trotzdem schien das Geld nicht zu laufen und jetzt, wo plötzlich so viel weniger da war, bekam ich einen Schreck und mein Mann echte Versorgerpanik. Er konnte sich nicht vorstellen, wie wir von seinem Gehalt auch noch ein drittes Kind durchbringen sollen - mit Corona kam er sogar in Panik, wie er es überhaupt bewerkstelligen soll uns weiter alleine durchzubringen.
Und da war mir klar, es muss sich etwas ändern.
Vielleicht war es Zufall, vielleicht war es Fügung. Doch genau in dieser hektischen Zeit viel mir im Buchschrank (oh, ihr wisst, ich liebe Buchschränke) eine Ausgabe des "praktischen neuen Haushaltsbuchs" aus dem Bertelmanns Verlag in die Hände. Und darin das ganz interessante Kapitel - Haushaltsbuch.
Für viele von uns undenkbar, uns derartig zu überwachen. Oder gar alle Belege beim Partner abzugeben und uns für jede kleine Ausgabe zu rechtfertigen; jede kleine Ausgabe erklären zu müssen. Ein furchtbarer Gedanke für uns, oder? Zudem ist es noch schlimmer als vor den Spiegel treten zu müssen - denn wir legen Zeitgleich auch Rechenschaft mit uns selbst ab. Können uns nicht über unser Kaufverhalten hinweg täuschen und müssen immer wieder revidieren, wieviel wir wirklich ausgeben haben für allerlei Zeug.
Davor hatte ich wirklich Angst am Anfang. Doch beginnen wir doch auch erstmal dort...
Wie führe ich ein Haushaltsbuch?
Die Methode: Entscheide welche Methode für dich arbeitet. Eine App? Exeltabelle? Ein einfaches Buch? Leer oder vorgefertigtes Kassenbuch? Ich führe mein Haushaltsbuch in einem leeren Heft und trage alles selbst ein; so habe ich alle Kategorien, die ich brauche und außerdem gibt es mir so ein herrliches Vintage - Feeling abends am Esstisch zu sitzen und mit der Hand zu schreiben.
Die Abstände: Das Buch empfiehlt es täglich zu tun - aber das war die Zeit vor Kassenzetteln und Online - Konten. Es ging also wirklich nach "Was du heute nicht aufschreibst, weißt du morgen sicher nicht mehr korrekt." Heute haben wir es besser - daher empfehle ich einen wöchentlichen Abrechnungszeitraum. So siehst du, was dich jede Woche in den einzelnen Kategorien gekostet hat - was später beim Planen hilft.
Die Kategorien: Lege genug an um alles unterzubringen, aber nicht so viele, dass es verwirrend wird. Ich habe die Kategorien: "Lebensmittel /Drogerie /Haushalt /Mobilität /Genussmittel/Sonstiges/Medizin/Freizeit/Bekleidung". Das sind unsere große Dingen, die ich interessant finde im Auge zu behalten - darunter werden Dinge in kleineren Kategorien verpackt: zb. Fleischprodukte, Dates, Schulbedarf und so weiter. So kann ich gut absehen, wieviel wofür in einer Woche ausgegeben wurde und wo ich hätte einsparen können.
Der Zeitraum: Der Zeitraum deines Kassenbuches ist entscheidend. Es wird Wochen geben, an denen du absolut keine Lust zum Kassenzettel sammeln hast. Wo du nicht die Motivation findest alles einzutragen. Einkäufe, bei denen du dich in den Boden schämen möchtest, weil du befürchtest dutzend unnütze Dinge getan zu haben und das die Wochenbilanz furchtbar ausfallen wird.
Bilanz ziehen: So ein Haushaltsbuch ist ja recht witzlos, wenn wir nicht Bilanz ziehen. Ich ziehe am Ende jeder Woche Bilanz, was die Woche gekostet hat und wieviel uns noch übrig bleibt für den Rest des Monats. Am Monatsanfang ziehe ich alle fixen Kosten von unseren Einkommen ab um das "frei verfügbare" Einkommen zu erfahren. Das hilft mir bei der Planung für Einkäufe wie Klamotten, Freizeiten, Möbel oder ähnliche "große" Anschaffungen, die sonst immer am Ende des Monats "vielleicht erspart" worden waren.
Bleibt natürlich die große Frage, ob sich das alles rechnet. Bisher muss ich sagen - ja. Ich mache es noch nicht so lange, vielleicht zwei Monate bald, aber zu sehen wieviel wir wirklich ausgeben und nicht nur ein "gefühltes" Gefühl zu haben ist wirklich super. Und ich traue mich jetzt wirklich auch Dinge zu kaufen - Notwendige Klamotten oder ähnliches - ohne es bis zum letzten Moment aufzuschieben. Und ich sehe, wo ich einsparen und trotz verändertem Coronaeinkommen Reserven zurücklegen könnte!
Also? Trackt ihr eure Ausgaben bereits? Oder würdet ihr es tun?
Schreibt es mir doch in die Kommentare! (Oder kommt zu Facebook oder Pinterest).
Bye,
eure Barefoot & Pregnant
Für viele von uns undenkbar, uns derartig zu überwachen. Oder gar alle Belege beim Partner abzugeben und uns für jede kleine Ausgabe zu rechtfertigen; jede kleine Ausgabe erklären zu müssen. Ein furchtbarer Gedanke für uns, oder? Zudem ist es noch schlimmer als vor den Spiegel treten zu müssen - denn wir legen Zeitgleich auch Rechenschaft mit uns selbst ab. Können uns nicht über unser Kaufverhalten hinweg täuschen und müssen immer wieder revidieren, wieviel wir wirklich ausgeben haben für allerlei Zeug.
Davor hatte ich wirklich Angst am Anfang. Doch beginnen wir doch auch erstmal dort...
Wie führe ich ein Haushaltsbuch?
Die Methode: Entscheide welche Methode für dich arbeitet. Eine App? Exeltabelle? Ein einfaches Buch? Leer oder vorgefertigtes Kassenbuch? Ich führe mein Haushaltsbuch in einem leeren Heft und trage alles selbst ein; so habe ich alle Kategorien, die ich brauche und außerdem gibt es mir so ein herrliches Vintage - Feeling abends am Esstisch zu sitzen und mit der Hand zu schreiben.
Die Abstände: Das Buch empfiehlt es täglich zu tun - aber das war die Zeit vor Kassenzetteln und Online - Konten. Es ging also wirklich nach "Was du heute nicht aufschreibst, weißt du morgen sicher nicht mehr korrekt." Heute haben wir es besser - daher empfehle ich einen wöchentlichen Abrechnungszeitraum. So siehst du, was dich jede Woche in den einzelnen Kategorien gekostet hat - was später beim Planen hilft.
Die Kategorien: Lege genug an um alles unterzubringen, aber nicht so viele, dass es verwirrend wird. Ich habe die Kategorien: "Lebensmittel /Drogerie /Haushalt /Mobilität /Genussmittel/Sonstiges/Medizin/Freizeit/Bekleidung". Das sind unsere große Dingen, die ich interessant finde im Auge zu behalten - darunter werden Dinge in kleineren Kategorien verpackt: zb. Fleischprodukte, Dates, Schulbedarf und so weiter. So kann ich gut absehen, wieviel wofür in einer Woche ausgegeben wurde und wo ich hätte einsparen können.
Der Zeitraum: Der Zeitraum deines Kassenbuches ist entscheidend. Es wird Wochen geben, an denen du absolut keine Lust zum Kassenzettel sammeln hast. Wo du nicht die Motivation findest alles einzutragen. Einkäufe, bei denen du dich in den Boden schämen möchtest, weil du befürchtest dutzend unnütze Dinge getan zu haben und das die Wochenbilanz furchtbar ausfallen wird.
Bilanz ziehen: So ein Haushaltsbuch ist ja recht witzlos, wenn wir nicht Bilanz ziehen. Ich ziehe am Ende jeder Woche Bilanz, was die Woche gekostet hat und wieviel uns noch übrig bleibt für den Rest des Monats. Am Monatsanfang ziehe ich alle fixen Kosten von unseren Einkommen ab um das "frei verfügbare" Einkommen zu erfahren. Das hilft mir bei der Planung für Einkäufe wie Klamotten, Freizeiten, Möbel oder ähnliche "große" Anschaffungen, die sonst immer am Ende des Monats "vielleicht erspart" worden waren.
Bleibt natürlich die große Frage, ob sich das alles rechnet. Bisher muss ich sagen - ja. Ich mache es noch nicht so lange, vielleicht zwei Monate bald, aber zu sehen wieviel wir wirklich ausgeben und nicht nur ein "gefühltes" Gefühl zu haben ist wirklich super. Und ich traue mich jetzt wirklich auch Dinge zu kaufen - Notwendige Klamotten oder ähnliches - ohne es bis zum letzten Moment aufzuschieben. Und ich sehe, wo ich einsparen und trotz verändertem Coronaeinkommen Reserven zurücklegen könnte!
Also? Trackt ihr eure Ausgaben bereits? Oder würdet ihr es tun?
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eure Barefoot & Pregnant
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