Donnerstag, 28. Mai 2020

Vintage in der Moderne - gut gepflegt



Ach, meine Lieben!

Endlich, endlich finde ich mal wieder Ruhe für euch. Waren das ein paar stressreiche Wochen - und womit entspannt Frau am Besten? Mit einem Selbstpflegetag! Damit ihr hier nicht auf das Vintage - Feeling verzichten müsst (und um in unserer modernen Zeit vielleicht noch was zu lernen, möchte ich euch heute erzählen, wie ihr euch vintage pflegen könnt - und zwar mit modernen Mitteln!
Wenn man Youtube durchsucht - und des englischen mächtig ist - dann findet man dutzende von tollen Videos, Anleitungen und so weiter, die aufzeigen, wie die Leute früherer Zeit sich gepflegt haben. Da ich mich ja besonders für die 50er interessiere, sind die Videos von Teens aus den 40ern oder "Groming" (Pflege) - Videos aus den 50ern für mich natürlich am interessantesten. Deren Tipps möchte ich in diesem Artikel ein wenig "modern" aufarbeiten, wenn du so gerne wie ich das Vintage - Feeling auch schon beim morgendlichen Gang ins Bad hast.

In dem Video über "Bad Habits" (schlechte Angewohnheiten) wird deutlich vorgestellt, dass eine gepflegte Erscheinung mit zügigem Aufstehen und guter Planung zu tun hat. Wenn du schon weißt, was du tun musst, dann kannst du deine Zeit morgens besser einteilen. Also stelle dir deinen Wecker, damit du nicht abgehetzt ein paar schnelle Züge machst und dann halb gepflegt und abgekämpft aus dem Haus kommst. (Oder dich deinem Partner, Gästen oder sonstigen Personen zeigen musst). 

Tägliche Waschung
Tägliches Baden war an der Tagesordnung. Doch auch eine gründliche Dusche oder eine gründliche Waschung mit den Lappen jeden Morgen waren als Ersatz angemessen. Ich dusche MEISTENS morgens, da mir baden zu aufwendig ist. Meinen Körper wasche ich dabei mit Wasser, Seife verwenden ich praktisch nie. Bei mir funktioniert das, wie es bei dir ist, musst du schauen. Wenn du Seife bevorzugst, dann kauf dir eine gute Seife oder vielleicht sogar ein festes Duschgel. Das hebt das Vintage - Feeling, wo es früher hieß "eine Seife für alles". (Heute nicht mehr empfehlenswert).
Meine Haare wasche ich mittlerweile nur noch einmal die Woche (was - erneut - bei mir funktioniert. Ob auch für dich, musst du von deinem Haar und deinem persönlichen Wohlbefinden abhängig machen). Daher trage ich zu meiner täglichen Dusche eine Duschhaube. Ich liebe dieses Ding; dank dicker und langer Haare, waren sie sonst häufig nach einem Tag noch nicht trocken. So kann ich morgens duschen und trotzdem eine gut sitzende trockene Frisur haben - ohne den Föhn zu nötigen. Du kannst sie im Internet kaufen, in einigen Drogerien oder selber machen. 
Super Videoanleitung dazu hier: Silbernadel Bodensee "Badehaube selber nähen"

Um eine Überstrapazierung meiner Haut beim täglichen Duschen zu entgehen, wasche ich mich wie gesagt lediglich mit Wasser. Ein gutes Peeling erhalte ich dabei entweder von einem Waschlappen oder von meiner Duschbürste. Beste Erfindung überhaupt - endlich kommst du mal an diese juckende Stelle an deinem Rücken und außerdem fordert so eine schöne "Massage" mit einer Bürste auch noch super die Durchblutung! Und wir alle wissen, gut durchblutete Haut ist eine junge, elastische und gut aussehende Haut! 
Danach nur noch einmal kurz kalt abspühlen. Und hier meine ich kalt! 
Ich weiß, was euch im Kopf rumgeht. Ihr schüttelt euch und jammert, dass ihr das gar nicht mögt. Verstehe ich total, bin auch so ein "heißer als die Hölle" - Duschtyp. Trotzdem empfinde ich eine kältere "Schockdusche" danach als überaus erfrischend. Gerade morgens und gerade im Sommer (also perfekter Zeitpunkt mit diesem Habit anzufangen). Gebt euch Zeit am Anfang, reguliert lieber erstmal stufenweise herab für eure erste "Schockdusche" - also sofort kalt zu drehen und kreischend aus der Dusche zu drehen. Schon sehr bald, ist kalt nach heiß Gewohnheit für euch!

Wie gesagt, bin ich dazu übergegangen meine Haare nur noch einmal die Woche zu waschen. Auf die übliche Empfehlung der Videos, dafür eine "milde Seife" zu verwenden, solltest du um deiner Haare willen verzichten. Nur wenige Haare würden es vertragen, und dann auch nur ausnehmend selten. 
Auf das Vintage - Feeling musst du dank der neuen Zero - Waste - Bewegung trotzdem nicht verzichten. Haarseifen und feste Shampoos haben ihren Siegeszug in die einschlägigen Drogerien geschafft und sind für jeden Anspruch und jeden Geldbeutel zu haben. Die saure Rinse danach kann dir durchaus helfen und ist super flott und günstig hergestellt. Es ist wirklich nicht der Aufwand, wenn du es wirklich mal probierst.

Allgemeine "verschönernde" Körperpflege
Um das leidige Thema des Rasierens kommen wir Damen leider ebenso wenig herum wie die Herren der Schöpfung. Wenn du das Vintage - Feeling behalten willst, dann leg dir einen Rasierhobel zu. Klingt gruselig, sieht gruselig aus? Ich nutze ihn seit über zwei Jahren und habe keinen Tag bereut. Am Anfang ist er eine Umstellung - doch die Klingen halten ewig, die Rasur ist so viel angenehmer, glatter und länger anhaltender als zuvor. Die Klingen sind erheblich günstiger (Sparfuchs!) und meine Irritationen durch die Rasur haben sich komplett gegeben.
Falls du Rasierschaum möchtest/brauchst dann empfehle ich auch hier, um das Vintage - Feeling aufrecht zu erhalten - eine gute Rasierseife. Es gibt sogar solche, die schäumen und dir damit ein wenig das Gefühl geben noch Schaum aus der Dose zu nutzen. Doch sie sind platzsparender, leichter zu transportieren und umweltfreundlicher!

Eine gute Seife fehlte in keinem Haushalt. Und obwohl damals das "Eine für alles" - Prinzip galt und dasselbe Stück Seife für Kleidung, Körper und Haare zum Einsatz kam, ist heute eine Spezialisierung angemessen. Haar- und Rasierseife hatte ich ja schon angesprochen, im Bereich der Körperpflege ist das Feld schon breiter aufgestellt. Von festen Duschseifen über normale "Handseifen" bis hin zu extra überfetteter Haushaltsseife (Dalli) ist alles zu haben. Momentan benutze ich die überfettete Haushshaltskernseife von Dalli wegen dem Vintage - Feeling (Dalli steht in Verdacht Tierversuche durchzuführen. Doch ich fand keine verlässliche Quelle dazu. Die einen sagen so, die anderen ganz anders. Daher möchte ich Jeden bitten, das nach eigenem Gewissen zu entscheiden und dies hier lediglich als "Anregung" zu sehen). 

Gründliche Zahnpflege war das A und O; und ist es noch heute. Wir alle wissen, nichts ruiniert ein gutes Makeup so gut wie schlecht geputzte oder gar hässlich verfärbte Zähne. Während du nichts (oder wenig) für deinen natürlichen Zahnton kannst (weiß ist er nämlich nicht, wie uns Werbung und Hollywood gerne glauben lassen! Meine ehemaliger Zahntechniker schüttelte sich jedes Mal, wenn er erzählte, wie gerne Senioren künstliche Gebisse in "extra (unnatürlich) weiß" haben wollten) - so kannst du etwas für das gesunde Aussehen (und die GESUNDHEIT!) deiner Zähne.
Zweimal täglich Zähne putzen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn in deinem Zeitplan irgendwie möglich, dann am Besten nach dem Essen. Doch auch der tägliche Gebrauch von Zahnseide war angeraten und ist es noch heute. Erneut ist es nicht so aufwendig, wie es den Anschein gibt und wenn du dich ein paar Mal dazu überwunden hast, wirst du den Unterschied deutlich spüren. 
Regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt sind ebenfalls anzuraten um ab und an auch einfach mal eine "gründliche" Reinigung vornehmen zu lassen. (Bekenne mich schuldig, mich wegen Zahnartzangst selbst nicht genug an diesen Tipp zu halten....) Denn wir dürfen nicht vergessen, unsere Zähne sind das erste Verdauungswerkzeug und wenn sie nicht gut arbeiten, kann das den ganzen Körper krank (und damit hässlich) machen!

Nagelpflege ist ein Sorgenkind bei vielen Menschen. Sie denken vielleicht noch gerade daran, sich die Nägel zu schneiden, wenn sie störend wirken. Dabei erkennst du den Charakter eines Menschen sofort an seinen Händen, zudem legst du sie laufend anderen Personen in eben diese. Daher sollte es dir das mindeste sein sie gut gepflegt zu halten.
Nägel werden täglich gereinigt (Nagelbürste!) und gefeilt bzw. in Form geschnitten. Das Buch "Der gute Ton" (Knigge aus den 50ern) erwähnt deutlich, dass weder Dame noch Herr den Nagel je weiter zurückschneiden werden, als das der Fingerhügel nicht mehr bedeckt ist. Also passt auf deine Länge auf (längere Nägel, sofern keine Krallen, sind bei Frauen eher zu verzeihen als bei Männern!)
Entferne Nagellack jeden Abend, spätestens aber sobald er beginnt sich abzulösen. Verzichte am Besten komplett darauf, zumindest im Alltag, wenn du schon weißt nicht die Disziplin zu besitzen. Ich persönlich habe kleine dicke Händchen, die viel zu tun haben, und nutze daher eine Nagelhärterkur. (Meine Nägel brechen super leicht...) Sie lässt die Nägel glänzen und gepflegt erscheinen, es dauert nicht länger als Lackieren und sieht ordentlich aus. Ein durchsichtiger Nagellack ist immer eine gute Alternative, wenn du Glanz möchtest, aber nicht willst, dass in deiner täglichen Arbeit plötzlich unschöne Nagellacklöcher auf deinen Nägel auftauchen!
Einmal die Woche wird eine Maniküre empfohlen. Entweder machst du dir jene Zuhause selbst oder gehst dafür in ein Nagelstudio. Bei meinen Händen empfinde ich es nicht als besonders aufwendig und mache es daher nach einer einfachen Anleitung im Internet selbst.
Das Eincremen deiner Hände gehört natürlich ebenso dazu! Früher noch mehr als Heute hatten die Hände - gerade einer Hausfrau - einiges auszuhalten. Eincremen (in Maßen!!!) hält die Haut geschmeidig und frei von Rissen oder sich pellender Haut.

Und wo wir schon bei Nägeln waren - vergisst du auch manchmal, dass du zwanzig davon hast? Das "praktische neue Haushaltsbuch" (Haushaltsratgeber aus den 50ern) nennt unsere Füße liebevoll "das Stiefkind der Hausfrau". Ich glaube, diese Bezeichnung passt ganz gut, da doch die wenigsten von uns ihren Füßen die gebührende Aufmerksamkeit widmen. Sie tragen uns unser ganzes Leben umher - und werden im Normalfall doch recht schmählich behandelt.
Pflege und lackiere deine Fußnägel mit der gleichen Sorgfalt wie deine Fingernägel. Nicht nur im Sommer! 
Auch über ein wenig Creme freuen sich deine Füße, gerade an trockenen Hautstellen. Nimmt die Hornhaut überhand, dann sehe dich nach einem Bimsstein um (gibt es in jeder Drogerie) oder greife zu einer Hornhautfeile, wenn das Problem ärger ist. 
(Natürlich ist mir bewusst, dass Hornhaut gut und wichtig ist. Mein Mann aber zb. hat starke Probleme mit zu starker Hornhaut, die dann bis in die tieferen Hautschichten einreißt und Schmerzen verursacht! Das sollte nicht vorkommen!)
Ab und an mal ein gutes Fußbad entspannt die Füße ungemein (du kannst dabei gut und gerne auf teure Zusätze verzichten. Beifuß blüht fast an jedem Waldweg und gibt müden (oder durch Wassereinlagerung schweren) Beinen und Füßen neuen Schwung. Ansonsten ab und an mal Wechselduschen nach Bad oder Dusche beleben die Beinvenen und helfen (!) Krampfadern und Müdigkeit der Muskeln vorzubeugen.
Nicht zuletzt ein Tipp, der allgemein gelten sollte, den wir Frauen aufgrund von Eitelkeit gerne vernachlässigen. Trag nur gut sitzendes Schuhwerk. Nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu eng! Deine Füße sind maßgeblich an deiner Körpergesundheit beteiligt; sie bestimmen dein Haltung (was wiederum dein Aussehen beeinflusst) und viele Schäden oder Schmerzen sind häufig auf falsche Fußhaltung aufgrund schlechten Schuhwerks zurückzuführen! 

Natürlich wird ein gepflegtes Äußeres auch von gepflegten Haaren umrahmt. Kaputte Haare, schlecht gefärbtes Haar oder ähnliche "Gruseligkeiten" nehmen auch dem gradesten, gepflegtesten Körper seinen Charme. 
Allgemeinhin wurde empfohlen, die Haare wenigstens fünf Minuten lang zu kämmen. Mag dir wie eine Ewigkeit vorkommen, doch ist durchaus umsetzbar! Und das Haar profitiert davon sehr, da du so die natürlichen Öle des Haares vom Ansatz gut in den Spitzen verteilst. Eine gute, auf dein Haar abgestimmte Pflege wirkt Wunder; Haarfarben vermeiden oder ansonsten möglichst professionell nacharbeiten statt Ansatz auswachsen zu lassen. Wähle eine Frisur, die zu deinem Gesicht, deinen Leben und deinen Ansprüchen passt. Aufwendige Frisuren sind toll - wenn du nicht die Disziplin zur Pflege hast, werden sie allerdings niemals so aussehen, wie du es willst.
Den extra Vintage - Charme liefern natürlich alte Frisiersets. Du bekommst sie im Internet, auf Kleinanzeigenportalen und teilweise sogar auf den Flohmarkt. Da sie lange Zeit fester Bestandteil einer jeden "Damengardrobe" waren findest du garantiert ein Design, das dir gefällt und in deinen Geldbeutel passt.
Sauberkeit ist auch bei deinen Bürsten natürlich oberstes Gebot! Eine dreckige Bürste kann keine sauberen schönen Haare erzeugen! Bedenke das!

Zuletzt noch ein paar schöne Tipps für Youtubevideos (gutes Englisch nötig): 



Ich denke, es wird noch ein zweiter Teil zu Haltung, Make - up und Kleidung folgen. Doch fürs Erste - habt Spaß euch ganz dem Vintage - Feeling bei eurer täglichen Pflege hinzugeben. 

Alles Gute,
eure Barefoot & Pregnant

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