Der Wintereinbruch ist da und mal wieder hat er viele von uns "eiskalt erwischt".
Tut mir Leid, der doofe Wortwitz musste sein. Doch nach den regnerischen Wochen und den schlimmen Stürmen hätte wohl Niemand damit gerechnet, dass es so schnell doch noch in "weißer Dezember" und plötzlicher Schneeglätte. Wenn wir Glück hatten dann haben wir bereits im Herbst vorgesorgt und sowieso uns darauf eingestellt, dass es alsbald zu kalt wird um noch den Garten zu machen - doch galt das auch für unser Haus?
Bei mir irgendwie nicht, denn ihr redet ihr mit der Person die plötzlich weder Handschuhe noch Winterjacke hatte und deren Kinder auch überraschend spärlich ausgerüstet waren. Also war wieder schnelles Shoppen angesagt, damit wir es aushaltbar durch die Kälte schaffen. Doch nur mit Winterkleidung ist es ja nicht getan. Also hier meine handliche Liste wie du dich, deine Familie, dein Haus und Fahrzeuge winterfest machst.
Familie
Gut passende Wintersachen
Theoretisch ein Punkt, der nicht erwähnt werden muss und doch. Wenn du wie ich plötzlich feststellst, dass deine Handschuhe im Keller feucht geworden sind und in deinem Wollmantel verschimmelt sind - ja....dann ist guter Rat teuer. Und die Kinder erst, sie wachsen sie Unkraut und was Anfang Herbst noch passte, ist jetzt plötzlich zu klein. Oder sie sind noch nicht groß genug für das "Hand me down" ihrer Geschwister.
Auch wenn es jetzt schnell gehen muss, gut gekauft ist halb gewonnen. Kauf Produkte, die dich überzeugen und nicht nur, weil du sie brauchst. Du sparst im langen Lauf Geld, wenn du passende gute Handschuhe kaufst - statt in zwei Wochen Neue zu brauchen und in der Zwischenzeit kalte Hände hast.
Winterbettzeug
Jetzt ist endlich wieder die Zeit, wo die Bettsachen für den Winter aufgewaschen und entstaubt werden. Die dicken Plimos und die wunderschöne Biber - Bettwäsche, für die es im Sommer einfach zu warm war, dürfen sich jetzt mit der Wolldecke wieder gemütlich ins Bett kuscheln.
Bonus: Heizdecken, Wärmflaschen oder Warmies sind im Winter eine absolut großartige Ergänzung. Meine Kids lieben ihre Warmies, die wie normale Körnerkissen in der Mikrowelle oder Ofen warm gemacht. Mein Mann und ich liegen mit Heizdecken unterm Dach und haben die Heizung kaum angeschaltet; trotzdem schlafen wir warm und muckelig.
Warme Socken und Pullover
Der Tipp ist alt wie Großmutter selbst und doch immer wieder gut. Zeit für unsere Häschenpantoffeln!
Nein, ok.
Aber es ist Zeit für Hausschuhe, für die schönen warmen Stricksocken, für die gefütterten Morgenmäntel, Strickjacken, Bettjacken und all diese schönen warmen Sachen, die wir im Sommer keine Chance hatten zu tragen. Endlich heißt es einkuscheln - und damit auch gleichzeitig die Heizrechnung schonen; immerhin muss der, der warm eingemummelt ist, nicht dauernd die Heizung hochdrehen!
Bewegung ist Trumpf!
Wenn es draußen wirklich schlimmes Wetter ist, wie momentan, sinkt die Lust die Kinder an der Luft auszutoben auf ein Minimaß. Allerdings wissen wir sehr gut, wie schnell sie uns die Decke hochgehen, wenn sie nicht ausgetobt werden. Nun wird Bewegung zum Trumpf - ab die Musik an und losgetanzt. Ein neues Sportprogramm begonnen etc.
Bewegung macht warm, Bewegung verbrennt Kalorien (können wir um die Feiertage doch alle gebrauchen, oder?) und Bewegung macht müde. Müde Kinder kuscheln am Abend lieber bei einem Film als aufgedrehte Zuckelmonster.
Haus
Ungeheizte Räume abschließen
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass jeder von uns wenigstens einen Flur oder Treppenhaus hat, das nicht geheizt wird (oder werden kann). Bei uns ist es das gesamte Treppenhaus, der Flur und ein offener Kellerabgang, die es ehrlich kalt machen. Großes Problem - unser Wohnzimmer hat keine Tür zum Flur. Ja, richtig gelesen, unser Wohnzimmer ist offen zum Flur.
Wie haben wir das gelöst?
Wir haben einen wunderschönen wärmeblockenden und geräuschdämmenden Vorhang und eine festklemmbare Vorhangstange in die Öffnung gehängt. Geräusche dämmt es zwar nicht großartig; aber es sperrt die Kälte von unserem Flur großartig aus. Endlich sitzen wir abends nicht mehr im Zug und die Wärme vom Kamin bleibt endlich im Wohnzimmer wo sie sein soll.
Pro Tipp: Schließe die Türen von Räumen, die du heizt. So sparst du dir bare Münze, weil sie nicht gegen die ungeheizten Flure anheizen müssen. Zudem - wie ich und mein Mann in unserem Dachschlafzimmer - überlege dir genau ob es wirklich nötig ist die Räume zu heißen oder ob du andere Möglichkeiten nutzen kannst.
Überprüfe Fenster und Türen auf Zug
Zug bei Türen ist leicht zu beheben in den meisten Fällen. Kuschelige sogenannte Türschlangen blocken meistens gut jeglichen Zug, der noch unter den Türen durchgeht. Schwieriger wird es, wenn Fenster oder Terrassentüren ziehen. Häufig ist eine fehlende oder poröse Dichtung schuld; wenn möglich tausche sie alleine aus (Die Dinge dazu gibt es im Baumarkt) oder lass so schnell wie möglich Facharbeiter kommen. Undichte Fenster und Türen kosten dich bare Münze und Zug ist schlecht für die Gesundheit.
Rollos abends schließen
Außenrollos eigenen sich dafür besonders gut. Sie verdecken die Glasscheibe, die die Kälte ins Haus lässt und isolieren damit den Raum. Wärme staut sich besser und damit muss weniger für den gleichen Wärmeeffekt geheizt werden. Doch auch Innenrollos, Vorhänge und - laut Internet - Polsterfolie oder Frischhaltefolie können wohl einen spürbaren Isoliereffekt erzielen.
Alternative Wärmequellen
Ich weiß, nicht alle von uns sind so gesegnet wie wir (endlich). Unser neues Haus hat einen Kaminofen und ich kann euch sagen, wir machen reichlich Gebrauch davon. Er ist unglaublich schön warm und heizt das Wohnzimmer gut auf; häufig kann ich die Heizung dann herunterstellen.
Natürlich kann und hat nicht Jeder von uns einen Kaminanschluss. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass man auf die schöne Wärme verzichtet werden muss. Etanolöfen bringen zwar nicht genauso viel, aber lassen sich dafür beliebig überall betreiben. Und wem das zu heikel ist, der weicht einfach auf einen Heizstrahler aus - vielleicht sogar in Kaminobtik wie dieser hier.
Decken
Die Hygge - Bewegung predigt es jetzt seit Jahren. (Oder kommt das nur mir so vor?) Das einer der großen Faktoren des Hygge wirklich warme kuschelige Decken sind. Decken sind ein Zauberwerk der Menschheit, weil du garantiert für jeden Geschmack und jede Gelegenheit eine findest. Ehrlich, ich habe keine Ahnung wie man keine Decken besitzen kann.
Wir haben mehrere auf und unter den Sofas; in den Kinderzimmern, im Schlafzimmer, im Auto. Decken, überall. Wenn es etwas gibt, was man mir immer schenken kann, dann sind es Decken. Und wo ich sie finde - und bezahlbar finde - da nehme ich sie mit. Decken sind großartig und ein Winter - Must - Have!
Fußmatte
Ok, dieser Tipp ist eigentlich offensichtlich und das ich es mir so schwer gemacht habe tat mir ehrlich weh. Einer dieser Momente wo du dich fragst, ob am Mami - Hirn nicht doch was dran ist....
Du brauchst eine Fußmatte. Oder eine Gummiunterlage, ein altes Handtuch, eine Plastikunterlage - irgendetwas vorne im Flur wo die ganzen nassen, dreckigen und schneeverkrusteten Schuhe ablagern können. Ich habe dort eine Badematte liegen, die wir im Kick für 2 Euro gekauft haben. (Eigentlich gehört sie vor die Terrasse um den Sand vom Sandkasten draußen zu halten; jetzt im Winter, hält sie meinen Flur sauber). Pluspunkt - sie saugt, sie ist rutschfest, sie ist groß genug und ich kann sie in der Waschmaschine waschen, wenn sie dreckig ist!
Hab deine Wintersachen im Blick!
Oh ja....es ist morgens früh und wir wollen endlich los. Kind 1 findet seine Mütze nicht, Kind 2 hat keine Ahnung so seine Handschuhe sind und die Gummistiefel von Kind 3 sind irgendwo in den Untiefen des Hauses verloren gegangen.....Uff....
Wenn du genauso ein Organisationstalent bist wie ich, dann kennst du solche Storys. Ein kleiner Schrank im Flur und eine Garderobe über der Tür (wo anders ist sonst kein Platz) haben dort echt geholfen. Schal, Jacke und Regenhose hängen an der Tür. Handschuhe, Mütze und sonstiges Zubehör liegen im Schrank davor. Schuhe sind auf der Matte oder im Schuhschrank. Vióla - viel weniger Stress, weil alles einen fest Platz hat und vor allen Dingen dort ist, wo es gebraucht wird.
Also - raus mit den Winterjacken aus dem Zwischenschrank. Raus mit dem Streusalz aus dem Keller.
Überprüf deine Ausrüstung
Als mein Mann und ich Ende Oktober im Baumarkt waren kamen wir an einem Aufsteller mit Streusalz vorbei. Ohne großes diskutieren wurde zugegriffen, weil wir wussten: Wenn es gebraucht wird, wird es ausverkauft sein.
Nichts ist stessiger als am Morgen eines heftigen Schneesturmes festzustellen, dass man kein Streusalz im Haus hat und die Schneeschaufel letzten Winter zerbrochen ist und man sich dachte, die ersetze ich nächsten Herbst....
Drum prüfe deine Ausrüstung jetzt - bevor es hart auf hart kommt. Funkt die Schneeschaufel noch? Habt ihr Streusalz und wenn ja, wieviel im Haus? Ist es absehbar, dass ihr damit hinkommt? Wie ist euer Feuerholzvorrat? Muss der Heizkessel gewartet werden? Habt ihr einen Eiskratzer oder eine Folie für das Auto? Ist das Fahrrad wintertauglich mit Licht und anständigen Bremsen?
Kümmert euch drum solange ihr es noch könnt, bevor ihr vor ausverkauften Supermarktregalen steht und ins Schwitzen geratet, weil ihr jetzt irgendwo überteuert bestellen müsst.
Auto
Winterfest machen
Eigentlich sind es so Kleinigkeiten, die man bereits in der Fahrschule lernt und dann nur routiniert einmal im Jahr wiederholen sollte. Zu Oktober kommen die Winterreifen drauf, Ölstand wird nochmal geprüft, Scheibenwischwasser aufgefüllt und bereits Enteiser, Eiskratzer und Scheibenfrei gekauft. Der Winter kann kommen - und doch erwischen wir uns jedes Jahr beim Schneeeinbruch dabei, dass wir keinen Eiskratzer haben (Leben die bei den zweiten Kindersocken, die ich nie finde?) oder das - ganz plötzlich natürlich - das Scheibenklar vom letzten Jahr doch nicht mehr so voll war wie angenommen.
Rüste dein Auto jetzt auf, wenn du es noch nicht getan hast!
Habe ein Auto - Winter - Notfall - Kit
Ich gebe zu, hier spricht der Prepper aus mir, aber du glaubst gar nicht wann so was alles praktisch sein kann. Keine Sorge, ich erwarte keine großen Boxen, die den halben Kofferraum einnehmen und auch keine Schlafsäcke für Polartemperaturen. Es sind einfach kleine Dinge, für die du echt dankbar sein wirst im Notfall.
Decken für wenigstens jede Person im Auto (WENIGSTENS für die Kinder!) sind ein Traum. Nass vom Schneespielen? Nass vom Regen? Meckend kalt im Stau? - Decke drüber, Ruhe ist. Müsliriegel oder ähnliche haltbare Nahrung, wenn auch du als geübte Mutter den Snack zu Hause gelassen hast (oder die Fahrt wegen Stau, Umleitung oder sonst was länger wird als geplant). Wasserflaschen. Teelichter für Wärme im Auto (Streichhölzer oder 2! Feuerzeuge nicht vergessen!). Taschenlampe - besser noch Kopflampe für freie Hände. Anständiges Werkzeug zum Reifenwechseln, damit man schnell wieder auf der Piste ist - und Wechselkleidung. Wenigstens eine zweiter Satz Handschuhe und Mütze. Ein dicker Pullover, trockene Socken und vielleicht auf eine zweite Hose für den Fahrer (oder wer sonst bei euch Reifen wechseln würde) sind das Mindestmaß!
Schmeißt noch kleine Reisebrettspiele oder Kartenspiele dazu und dann kommt ihr bei neunzig Prozent aller urbanen Notfälle super hin!
Anmerkung: Bitte auf regionabhängige Ausrüstung achten. In den Alpen zb. auf Winterketten prüfen und lieber in jedem Fahrzeug einen eigenen Satz haben, statt sich zu denken "Ach, ich pack die doch eh immer um" oder "Es ist ja noch gar nicht so schlimm mit dem Schnee".
Zusätzlicher Preppertipp: Rettungsdecken sind extrem isolierend. Solltet ihr mit eurem Auto wirklich stranden halten die Dinger nicht nur euch warm; mit ein weniger Gaffertabe über die Fenster isolieren sie auch eurer Auto zusätzlich und bieten gleichzeitig Sichtschutz, solltet ihr übernachten müssen. Zudem sin sie Leichtgewichte, haben praktisch kein Packmaß und kosten nur Cents!
WICHTIGE ANMERKUNG NOCHMAL: Bitte, Bitte, checkt in eurem Auto auf Warnwesten. Das deutsche Gesetz schreibt theoretisch nur vor, dass EINE Warnweste im Auto sein muss. Für den Fahrzeugführer - aber ihr habt im Unterricht gelernt, dass man ein stehendes Auto besser verlassen soll! Habt genug Warnwesten für ALLE PERSONEN IM AUTO, die ihr ÜBLICHERWEISE transportiert. Wir haben fünf - für mich, meinen Mann und unsere drei Kids. Denn im Falle eines Falles will ich, dass wir alle gesehen werden!
Zusatztipp, der mir am Herzen liegt
Ich habe ehrlich mit mir diskutiert, ob ich das aufnehmen soll, aber es ist mir schon wichtig. Ich kann euch in meinen Ohren hören: "So schlimme Winter haben wir in Deutschland nicht". Ja...dass dachten die Texaner aus. Das dachten wir auch beim Hochwasser vorletztes Jahr und beim Hochwasser dieses Jahr oder beim großen Stromausfall in Münster aufgrund von Schneechaos....
Das Wetter wird extremer und jetzt noch immer blinde Verleugnung an den Tag zu legen, ist unvorsichtig und kurzgesagt dumm. Darum - checkt eure Campingausrüstung und kümmert euch drum, wie ihr hinkommt, wenn ihr längere Zeit ohne Strom sitzt.
Habt ihr einen Campingkocher? Kann man das Zelt im Wohnzimmer aufbauen, weil man es besser warm halten kann? Wo sind die Schlafsäcke? Die zusätzlichen Decken? Haben wir Wasser im Haus? Haben wir Kochgeschirr? Kerzen? Taschenlampen?
All diesen Krempel eben. Im Falle eines Stromausfalls kann es wirklich helfen direkt zu wissen, wo was ist und sich einen Schlachtplan überlegt zu haben. Und so wird aus einem unfreiwilligem Sitzen im Dunkeln ein spannender Indoor - Campingsausflug mit Brettspielen und warmer Suppe.
Ich glaube ich muss euch nicht fragen, was davon euch lieber ist, oder?
Also denkt daran: Better safe, than sorry!
Kommt gut über den Winter und genießt die kühle Zeit,
eure Barefoot & Pregnant
Liebe Barefoot&Pregnant,
AntwortenLöschenvielen Dank für die nützlichen Tipps zur kalten Jahreszeit. Dein Zusatztipp ist wirklich originell, kann aber sicher Notzeiten überbrücken helfen. Ich glaube, das Wichtigste ist ein genügend großer Wasservorrat.
Liebe Grüße und frohe Feiertage
Angelika
Hallo Angelika.
LöschenDanke für deinen Kommentar. Ich war mit den Feiertagen und dem Ende der Ferien so beschäftigt; tut mir Leid.
Ja, Wasser ist natürlich wichtig. Doch was immer man den Rettungskräften annehmen kann, dass ist was wert. Und ein Wasservorrat hat sich ja auch vor drei Sommern als sehr nützlich erwiesen; ich weiß noch, wie kaum zwei Dörfer weiter von uns die Notbrunnen geöffnet werden mussten, weil es so heiß war und alles Wasser in den Läden ausverkauft war.
Was für eine gruselige Welt....